Der Racheplan, Kurzgeschichte

Kurzgeschichte

Mein Verfolger sitzt mir nun schon ein paar Minuten im Nacken. Ich laufe endlich in Richtung Paternoster, jetzt, wo er müde geworden ist. Dabei bremse ich jeden meiner Schritte ab, denn die Siebenmeilenstiefel, die ich für diesen Auftrag benutzen darf, haben es eilig.
In der letzten Sekunde, bevor sich die Türen knarrend schließend, husche ich in die altmodische Gondel. Der Rote schafft es hinter mir hinein. Ich blicke über die Schulter, sehe sein siegessicheres Lächeln und den schwarzen Vorhang, der sich vor seinen Augen zuzieht. Es ist nicht schwer zu erraten, was er gern mit mir machen möchte – schließlich habe ich ihn lang genug provoziert. Ein Bild meiner Schwester schiebt sich in meine Gedanken. Nachdem sie ihm in die Hände gefallen war, hat es einhundertdreiundfünfzig Jahre gedauert, bis sie wieder sie selbst war. Also, beinahe sie selbst.
Während er ansetzt, um sein berüchtigtes grollendes Lachen heraus zu donnern, das bei einer besonders empfindlichen Elfe mal die Flügel zerfetzt hat, passieren wir den 3. Stock und damit das Ziel dieser kleinen Reise und Racheaktion. Ich werfe das magische Pulver auf den Boden, das uns kurz vor dem 4. Stock einnebelt und den Fahrstuhl, das Gebäude und den ganzen Stadtteil verschwinden lässt. Als der magische Staub sich legt, wird ersichtlich, wo wir uns wirklich befinden. In Jagamar, wo die Kreatur nichts ausrichten kann. Das ging leichter, als gedacht!
Hinter mir ertönt das grollende Lachen und jagt mir einen Schauer über den Rücken. „Hexe!“, donnert mein Erzfeind, „du kommst dir wohl sehr klug vor.“
Vor meinen Augen löst sich Jagamar langsam auf und stattdessen erscheint eine dunkle Wüste. Nachtschwarzer Sand wirbelt über den Boden. Kälte packt mein Herz. Die Fallenstellerin ist in die Falle gegangen.

Welpen – die Geschichte von 5 blinden Passagieren

Mit diesen Beitrag nehme ich an einer Blogparade bei midoggy zum Thema Welpen teil. Prima, wenn viele Menschen ihr Wissen teilen, denn am Ende profitieren die Hunde davon.

Meine Tipps zum Thema Welpen

Wenn man mich nach meinen Tipps zum Thema Welgen fragen würde, wäre mir Folgendes besonders wichtig:

  1. Nimm dir viel Zeit und sei vorbereitet!
  2. Laufe mit dem kleinen Hund nie zu weite Strecken und lasse ihn nicht zu viel herumspringen. Das kann der Gesundheit schaden.
  3. Besorg dir eine Welpentoilette – ich hatte eine schlichte mit aufsaugenden Unterlagen, doch die gibt es mittlerweile schon mit echtem Rasen* – ob das so gut ist? Nutze die Toilette jedoch nur für den Notfall (und den wird es geben) und gewöhne deinen Welpen nicht zu sehr daran. Auch nicht an Zeitungen! Er pinkelt sonst vielleicht sein Leben lang alle Zeitungen an, die er erreichen kann.
Welpen
Welpen werden von allen geliebt, bis sie auf die Schularbeiten pinkeln.

Das was mir allerdings passiert ist, darauf kann man sich nicht vorbereiten. Da ist das Leben voll in meine Pläne gegrätscht, hat mir eine Überraschung beschert, die mich mal lachen und mal weinen ließ. Und so fing alles an:

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Ein Sommerbuch-Tipp: Das geheime Leben der Violet Grant

Dieses Buch zu lesen ist wie eine lange Dampferfahrt durch eine andere Zeit: Während man im Salon des sicheren Schiffes sitzt, eine Zigarette und einen Brandy in den Händen, und die Wellen mal mehr, mal weniger turbulent sind, erhascht man durch die Fenster einen ganz neuen Blick auf die Welt, die draußen vorbeizieht.

Es passiert nicht häufig, dass ich mich so bereitwillig auf eine Geschichte einlassen. Dies liegt zu einem nicht geringen Teil an der Ich-Erzählerin Vivian. Wie keck, wie frech, wie amüsant sie von ihren Eskapaden erzählt! Ich las in einer Rezension, sie sei viel zu freizügig für ihre Zeit. New York, 1964, ich bitte euch! Genau so war sie, wenn es sie gab, und nicht einen Deut anders. Vivian, immer das reiche und von ihr köstlich sarkastisch beschriebene Elternhaus im Rücken, träumt von einer Karriere als Journalistin, hat es bisher jedoch nur zur Faktenprüferin geschafft. Kein Wunder, dass sie von der Neugierde gepackt wird, als ein alter Koffer, der einer Verwandten gehörte und sich erst einmal den Versuchen widersetzt, ihn zu öffnen, ihre Neugierde weckt. Die ganz große Story wird das! Vivian ist sich sicher. Zwischendurch verliebt sie sich unsterblich in einen, nennen wir ihn ruhig McDreamy, mit dessen Fehlverhalten sie zumeist souverän umgeht.

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